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Keine Konkurrenz zum Rettungsdienst

16. März 2008 | Von

„Wenn es um Menschenleben geht, dann muss es schnell gehen – auch in ländlichen Gegenden. Die Freiwillige Feuerwehr Weinheim beteiligt sich deshalb am Projekt „“First Responder““ und bildet Feuerwehrsani“ „Wenn es um Menschenleben geht, dann muss es schnell gehen – auch in ländlichen Gegenden. Die Freiwillige Feuerwehr Weinheim beteiligt sich deshalb am Projekt „“First Responder““ und bildet Feuerwehrsanitäter aus. Bild: privatWeinheim. „“Es geht hier nicht um Paragraphen, es geht um Menschen.““ Mit diesem Satz spricht Martin Kotula von der Weinheimer Feuerwehr ein Problem an, das in dieser Form nur noch in Baden-Württemberg besteht. Gemeint ist die Rolle der Feuerwehr als „“First Responder““ (sinngemäß: erster Helfer vor Ort). Wenn sich, gerade in ländlichen Gegenden, ein Unfall ereignet, können Hilfsdienste nicht immer schnell genug am Unfallort sein. In diesem Fall kontaktiert die zuständige Leitstelle auch die Feuerwehr, die ebenfalls anrückt und medizinische Erstversorgung leistet. Während das Projekt in Baden-Württemberg aus gesetzlichen Gründen noch in den Kinderschuhen steckt, ist es in anderen Bundesländern gang und gäbe. Auch die Feuerwehr Weinheim beteiligt sich seit Jahren an dem Konzept: Seit dem Jahr 2001 werden hier Feuerwehmänner in einer 80-stündigen Ausbildung zu Rettungssanitätern. Damit sind sie in der Lage, die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes durch qualifizierte medizinische Erste-Hilfe-Maßnahmen zu überbrücken. Projekt nicht unumstritten / Seit dem 1. Juni 2007 informiert die Leitstelle Weinheim also nicht nur den zuständigen Rettungsdienst, sondern auch die Feuerwehr als „“Helfer vor Ort““. Ganz unumstritten ist das Projekt jedoch nicht. Kreisbrandmeister Peter Michels erklärt im Gespräch mit unserer Zeitung, dass er die „“Helfer vor Ort““ zwar nicht grundsätzlich ablehne. Es sei jedoch die ursprüngliche Aufgabe professioneller Rettungsdienste, sich um die medizinische Versorgung der Verletzten zu kümmern. Sie seien fachlich um einiges kompetenter, als man es von der Feuerwehr erwarten könne. Die Auswertung dieses Projektes aus dem letzten Jahr bleibe jedoch noch abzuwarten. Auf schnelle Hilfe angewiesen / „“Wir stehen keineswegs in Konkurrenz zu den Rettungsdiensten““, betont Martin Kotula von der Weinheimer Feuerwehr, „“wir übernehmen nur die Erstversorgung. Sobald der Rettungsdienst eintrifft, ist er für die Verletzten zuständig.““ Da von 22 bis 6 Uhr zwischen Schriesheim und Laudenbach nur ein Rettungswagen zur Verfügung steht, wird es für den zuständigen Rettungsdienst oft unmöglich, die vorgegebene Frist von 15 Minuten einzuhalten. Mit der Unterstützung der Feuerwehr können auch Patienten, die auf eine schnelle Hilfe angewiesen sind, rechtzeitig behandelt werden. Bisher war die Feuerwehr nur dann für die medizinische Hilfeleistung zuständig, wenn sie bei einem Löscheinsatz auf Verletzte stieß. Als „“First Responder““ ist es möglich, sie allein in ihrer Funktion als Sanitäter in Anspruch zu nehmen. In den meisten Gemeinden Baden-Württembergs ist dies weitestgehend ausgeschlossen. Das Weinheimer Projekt soll als Vorbild für weitere Feuerwehren der Region dienen. Zwar gibt es bisher nur für die Freiwillige Feuerwehr Sulzbach konkrete Pläne, doch verfolgten bereits einige „“Helfer-vor-Ort-Gruppen““ das Projekt mit Interesse, sagt Kotula. krf/jg Quelle Weinheimer Nachrichten vom 15.03.2008″