Sorge um den guten Ruf
8. März 2008 | Von Feuerwehr WeinheimSpatenstich: Am 20. September 2004 kamen die neuen Arbeitsgeräte zum Einsatz. Etwas mehr als ein Jahr später wurde der Betrieb in der neuen Wache aufgenommen, die ersten Mängel waren schon damals beka „Spatenstich: Am 20. September 2004 kamen die neuen Arbeitsgeräte zum Einsatz. Etwas mehr als ein Jahr später wurde der Betrieb in der neuen Wache aufgenommen, die ersten Mängel waren schon damals bekannt. Bild: WN-Archiv. Noch keine zweieinhalb Jahre in Betrieb und schon gibt es richtig Ärger. Feuchte Wände, Betonrisse im Schlauchturm, kaputte Dichtungen an den Oberlichtern der Fahrzeughalle, ein Flachdach, an dem Wasser durchdringt und eine entsprechend feuchte Wärmedämmung – die Mängelliste der neuen Feuerwache ist lang und das Gebäude bislang von der Stadt auch nicht übernommen (wir haben berichtet). Zum Teil bestehen die Mängel seit Fertigstellung des Bauwerks, andere wiederum sind während der Gewährleistungsfrist aufgetreten. Nicht nur die Stadt Weinheim ist verärgert, sondern auch der Gewerbeverein, dessen Mitglieder in den vergangenen Tagen immer wieder mit dem Thema konfrontiert wurden. Der Grund: „“Offensichtlich meinen viele, dass Weinheimer Firmen beim Bau der Weinheimer Feuerwache gepfuscht haben““, beschreibt es Andrea Schwenk, die Geschäftsführerin der Firma Schilling. Ihr pflichten Holger Haring, Karl Hill und Heinz Lammer bei, alle sind angesprochen worden und daher haben sie gestern den Schritt in die Öffentlichkeit gewählt. Bis auf eine Weinheimer Firma seien nur auswärtige Unternehmen an dem Bau beteiligt gewesen. Lange Rede, kurzer Sinn: Dem Gewerbeverein ist es außerordentlich wichtig festzustellen, dass die derzeit bekannten Baumängel nicht mit Weinheimer Unternehmen nach Hause gehen. Derweil stellt sich die Frage, wie mit den Mängel umgegangen wird und wer für die Beseitigung aufkommt. Abgewickelt wurde das Projekt von der Gesellschaft für Kommunalinvestitionen mbh und Co KG (GKI), die Stadt zahlt monatlich Miete. Die GKI mbH und Co KG Besitzgesellschaft ist Eigentümerin des Grundstücks und Bauherrin, sie hat auch die Verträge mit den Handwerkern abgeschlossen und den Mietvertrag mit der Stadt. Die GKI mbH ist der persönlich haftende Gesellschafter der Besitzgesellschaft. Beteiligt an der GKI ist die Stadt mit rund 90 Prozent, gut zehn Prozent hält nach Auskunft der Verwaltung die Firma Freudenberg. Sie finanzierte damals die Brücke, die der Erschließung dient. Der Bau der Feuerwache war eine so genanntes Private-Public-Partnership-(PPP)-Modell, aber leider war es nicht das, was wir uns vorgestellt haben““, meinte dazu Haring aus dem Blickwinkel eines Stadtrats. Das Problem sei die Vergabe der Arbeiten an einen Generalunternehmer (GU). Dieser wiederum beauftragte weitere Firmen und dadurch würden, so Haring, „“die Zuständigkeiten verwischt““, sprich wegen der Haftung „“kann man keinen so richtig am Schopf packen.““ Entsprechend düster sieht die Prognose der am Tisch versammelten Fachleute aus. Die Schäden müssen schnellsten beseitigt werden und die Stadt komme mit Blick auf den Feuerwehrbetrieb wohl nicht umhin, selbst Geld in die Hand zu nehmen. „“Am Ende läuft das wohl auf einen Rechtsstreit hinaus““, schätzt Haring, laut Lammer wohl mit einem Vergleich als Ergebnis. sf Quelle Weinheimer Nachrichten vom 06.03.2008″
