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Steht Dachstuhlbrand vor der Aufklärung?

28. April 2007 | Von

Hirschberg.(hr) Der Schock in der Bevölkerung sitzt immer noch tief: Den 16. Mai 2003 werden die Einwohner wohl niemals vergessen. Gegen 17 Uhr fing an diesem Freitag der Dachstuhl des Alten Rathauses „Hirschberg.(hr) Der Schock in der Bevölkerung sitzt immer noch tief: Den 16. Mai 2003 werden die Einwohner wohl niemals vergessen. Gegen 17 Uhr fing an diesem Freitag der Dachstuhl des Alten Rathauses im Hirschberger Ortsteil Großsachsen Feuer. Schnell bildete sich eine Menschenmenge vor dem Rathaus und auf der Straße. Als zwei Feuerwehrleute in das Gebäude an der B 3 eingedrungen waren, bot sich ihnen ein Bild des Schreckens: Die Holzbalken im 1888 errichteten Rathaus brannten lichterloh. Vier Anwohner flüchteten an diesem schrecklichen Freitag mit einer Rauchvergiftung ins benachbarte Feuerwehrhaus. 80 Feuerwehrleute unter der Leitung des stellvertretenden Großsachsener Kommandanten, Peter Braun, waren damals im Einsatz, um das Übergreifen der Flammen auf die benachbarten Häuser zu verhindern. Unterstützt wurden die Großsachsener von den Feuerwehren aus Leutershausen, Schriesheim und aus Weinheim. Der Dachstuhlbrand bedeutete auch für das Deutsche Rote Kreuz und die Polizei ein Großeinsatz. Als Bürgermeister Werner Oeldorf gegen 17.30 Uhr an der Brandstelle auftauchte, zeigte er sich schockiert: „“Mein lieber Mann““, lauteten seine ersten Worte. Erschwert wurde der damalige Feuerwehreinsatz, weil sich an verschiedenen Stellen im Rathaus immer wieder Flammen entzündeten. Zudem wurde es mehrmals hektisch, als Schläuche gerissen waren. Kurz nach 18 Uhr hatte die Feuerwehr das Flammenmeer aber weitgehend im Griff. Die B 3 wurde zur Sicherheit für 24 Stunden für den Autoverkehr und für die OEG gesperrt. Zunächst wurde der Schaden am Gebäude auf rund 250000 Euro geschätzt. In den Tagen danach wurde diese Zahl immer wieder nach oben korrigiert. Am Ende kostete die Renovierung des Alten Rathauses fast das Doppelte. Erst ein Jahr später, genau genommen am 1. Juni 2004, konnten die Familien wieder ihre Wohnungen beziehen. Schon damals war die Rede von Brandstiftung. Die Kriminalpolizei Weinheim nahm unmittelbar nach dem Vorfall die Ermittlungen auf. Durch die Verhaftung der zwei Großsachsener erhofft sich die Kripo nun neue Erkenntnisse für den Brand vor knapp vier Jahren. Dies bestätigte Polizeisprecher Harald Kurzer gestern auf Nachfrage der Weinheimer Nachrichten. Die Beweislage für das Alte Rathaus in Großsachsen sei aber zu dünn; sagte Kurzer. Von einem dringenden oder erhärtetem Verdacht könne daher nicht die Rede sein. – Kripo verhaftet 30-jährigen Großsachsener – Erfolg für die Polizei: Die Kriminalpolizei Weinheim hat am Mittwochmorgen zwei 30 und 28 Jahre alte Brüder aus Großsachsen vorläufig festgenommen. Am Donnerstag erwirkte die zuständige Mannheimer Staatsanwaltschaft gegen den 30-jährigen Hauptverdächtigen einen Unterbringungsbefehl, da bei ihm Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung vorliegen. Er wurde in die geschlossene Abteilung einer Psychiatrischen Klinik eingewiesen. Bei den Ermittlungen der Weinheimer Kripo zu folgenden Brandstiftungen gab es immer wieder Anhaltspunkte für eine Beteiligung der beiden Brüder, ohne dass diese jedoch hätten konkretisiert werden können: Am 1. Januar 2007 (mehrere Mülltonnen in Leutershausen); 31. Januar 2007 (Garage eines Neubaus am Lindenbrunnen in Leutershausen); 2. Februar 2007 (Mülltonnen an der Alten Turnhalle in Großsachsen und kurz darauf in unmittelbarer Nähe des ersten Brandortes Anbau eines Mehrfamilienhauses in der Landstraße); 17. April 2007 (Männerumkleideraum des Kreispflegeheimes in der Viernheimer Straße in Weinheim); 22. April 2007 (Zimmerschwelbrand in einem Tagespflegeheim in Mannheim). Die Ermittlungen zu diesen Brandlegungen, die in der Bevölkerung – insbesondere wegen der Häufung in den letzten Monaten – eine erhebliche Unruhe ausgelöst hatten, erforderten von der Weinheimer Kripo einen sehr hohen Zeitaufwand mit einem erheblichen Anteil an abendlichen und nächtlichen Einsätzen. Am 25. April war es dann aber soweit. Nachdem fest stand, dass sich der 30-Jährige zum Zeitpunkt des Brandausbruchs in der Tagespflege in Mannheim aufhielt, wurde er vorläufig festgenommen, kurz darauf sein Bruder. Während der 30-Jährige zu den Tatvorwürfen schwieg, machte sein Bruder umfangreiche Angaben zur Sache. Da gegen den 28-jährigen keine Haftgründe vorliegen, wurde er nach der Erhebung von Fingerabdrücken und Lichtbildern sowie einer Speichelprobe auf freien Fuß gesetzt. Quelle: Weinheimer Nachrichten http://www.wnoz.de“