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Erneut weniger Tote im Straßenverkehr

15. Februar 2006 | Von

Neuer Tiefstand bei der Zahl der Verkehrstoten in Baden Württemberg. Im letzten Jahr gab es wieder zahlreiche Verkehrsunfälle. Auch die Feuerwehr Weinheim musste zu einigen Verkehrsunfällen ausrücken. „Neuer Tiefstand bei der Zahl der Verkehrstoten in Baden Württemberg. Im letzten Jahr gab es wieder zahlreiche Verkehrsunfälle. Auch die Feuerwehr Weinheim musste zu einigen Verkehrsunfällen ausrücken. Glücklicherweise, kam im letzten Jahr bei den Unfällen im Stadtgebiet, bei denen die Feuerwehr Weinheim beteiligt war niemand ums Leben. Allerdings wurden zahlreiche Personen zum teil schwer Verletzt. Heute veröffentlichte das Innenministerium die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2005: In Baden-Württemberg wurden im vergangenen Jahr rund 235.300 Verkehrsunfälle registriert, 5.500 Unfälle beziehungsweise 2,3 Prozent mehr als im Jahr davor. Bei den tödlich verletzten Verkehrsteilnehmern gab es mit 633 Toten einen neuen Tiefstand. Das teilte Innenminister Heribert Rech am Mittwoch, 15. Februar 2006, in Stuttgart mit. Der Anstieg der Verkehrsunfälle sei nahezu vollständig auf die zahlreichen Sachschadensunfälle durch die widrigen Witterungsverhältnisse zu Beginn des letzten Jahres zurückführen. Der Tiefstand bei den tödlich verletzten Verkehrsteilnehmern im Jahr 2005 bedeute nach Rückgängen von 13,3 Prozent (776) im Jahr 2003 und 10,1 Prozent (698) im Jahr 2004 erneut eine Senkung um 9,3 Prozent. „Damit geben wir uns aber nicht zufrieden, denn wir wollen nicht einfach so hinnehmen, dass durchschnittlich alle 14 Stunden ein Mensch im Straßenverkehr sein Leben verliert. Wir werden alles tun, damit diese Zahlen weiter sinken“, sagte der Innenminister. Baden-Württemberg habe das Ziel der Europäischen Kommission übernommen, die Anzahl der Getöteten im Straßenverkehr im Zeitraum von 2001 bis 2010 zu halbieren. „Bisher liegen wir im Soll, aber wir werden weiterhin mit konsequenter Verkehrsüberwachung und mit präventiven Maßnahmen darauf hinarbeiten, die Zahl der Verkehrstoten kontinuierlich zu reduzieren“, erklärte Rech. Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden sei ebenfalls zurückgegangen. Bei 40.266 Verkehrsunfällen seien Personen verletzt oder getötet worden, das seien rund 550 Unfälle weniger als 2004 (- 1,3 Prozent). Dabei seien 10.121 Verkehrsteilnehmer schwer (- 4,9 Prozent) und 43.379 leicht verletzt (- 1,3 Prozent) worden. Die Unfallentwicklung auf den Autobahnen im Land sei vergleichbar. Insgesamt habe es eine leichte Zunahme um 1,7 Prozent auf circa 14.950 Unfälle gegeben, allerdings sei ein Rückgang bei den Verkehrsunfällen mit Personenschaden (- 9,9 Prozent; 2.227 Fälle) und der Zahl der Verunglückten (- 13,1 Prozent; 3.509 Fälle) verzeichnet worden. Im Vergleich zur landesweiten Entwicklung liege die Zahl der tödlich verletzten Personen mit 63 Opfern über dem Vorjahreswert (60 Tote). Die Hauptursachen bei Unfällen mit Personenschaden sei auch 2005 in der Reihenfolge unverändert geblieben. Ursache Nummer eins sei nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit gewesen – annähernd jeder dritte Unfall sei darauf zurückzuführen. Danach folgten Vorfahrtsverletzungen (20 Prozent der Unfälle), Fehler beim Abbiegen oder Wenden (16 Prozent) und zu geringer Abstand (15 Prozent). „Gegen Raser und Drängler wird die Polizei auch künftig konsequent vorgehen, weil so ein Verhalten nicht akzeptabel ist und andere Verkehrsteilnehmer in höchstem Maß gefährdet werden“, betonte der Innenminister. Bei den Unfällen mit beteiligten Kindern (bis 14 Jahre) sei die Zahl um 1,6 Prozent leicht gestiegen (63.944), dennoch seien mit 18 tödlich verletzten Kindern drei Opfer (- 14,3 Prozent) weniger zu beklagen als im Vorjahr. Acht Kinder seien als Mitfahrer im Auto, fünf als Fußgänger und fünf als Radfahrer verunglückt. Rech: „Wir sind hier nicht umsonst bundesweit seit Jahren auf einem guten Weg. Konsequente Vorbeugung und Verkehrserziehung zeigen hier deutliche Wirkung. Dennoch wollen wir uns nicht ausruhen. Hier gilt ganz klar die ‚Nullvision’, das heißt wir wollen, dass kein Kind im Straßenverkehr sein Leben verliert.“ Dieses ehrgeizige Ziel richte sich aber auch an die Eltern, die für die Sicherheit ihrer Kinder, speziell bei deren Fahrten als Mitfahrer, in erster Linie die Verantwortung tragen würden. Es könne nicht angehen, dass Kinder nach wie vor unzureichend gesichert würden. Jeder fünfte Unfalltote sei auch im vergangenen Jahr der Altersgruppe der 18- bis 24-jährigen, den sogenannten jungen Fahrern, zuzurechnen gewesen. Zwar habe sich die Zahl der Unfälle, an denen junge Fahrer beteiligt gewesen seien, um 3,6 Prozent verringert (30.298), dennoch habe es mit 139 Opfern annähernd so viele Tote wie im Jahr 2004 (140 Tote) gegeben. „Die jungen Menschen werden in zahlreichen Veranstaltungen sensibilisiert. Allerdings ist es äußerst schwierig, gegen Faktoren wie fehlende Fahrpraxis, Gruppendynamik, Risikobereitschaft und leider auch häufig Alkohol- und Drogenkonsum anzukommen“, beschrieb Rech das Problem. Man werde weiterhin mit gezielten Maßnahmen an diese Altersgruppe herantreten. Dazu seien über die Aktion GIB ACHT IM VERKEHR verschiedenste Partner und Institutionen aktiv eingebunden. Grundsätzlich werde stets versucht, an die Vernunft der jungen Menschen zu appellieren. „Einigen muss man aber auch direkt sagen, welche Folgen der Tod eines Mitfahrers haben kann oder wie sich eine eigene schwerwiegende Verletzung auf das weitere Leben auswirkt. Darüber machen sich die meisten der jungen Leute keinerlei Gedanken.“ Gleichzeitig kündigte Rech weitere Kontrollen speziell für diese Zielgruppe an. Obwohl viele der 18- bis 24-jährigen als Pkw-Fahrer oder -Insasse tödlich verletzt worden seien, hätten 2005 auch auffallend viele junge Menschen als Fahrer motorisierter Zweiräder ihr Leben verloren (+ 50 Prozent, 2004: 16 tödlich Verletzte, 2005: 24). „Hier werden wir gezielt für die Teilnahme an Sicherheitstrainings werben, diese Maßnahme hat sich im vergangenen Jahr bei der gesamten Zielgruppe der Motorradfahrer bewährt“, so der Minister. Insgesamt seien gegenüber dem Jahr 2004 rund drei Prozent mehr Unfälle verzeichnet worden, an denen Senioren beteiligt waren. Allerdings sei auch hier der Anstieg hauptsächlich auf eine Zunahme bei den Sachschadensunfällen zurückzuführen. Auffällig sei in diesem Jahr erstmalig die Entwicklung der tödlichen Unfälle von Senioren. 152 Menschen (+ 7 Prozent) über 65 Jahre hätten ihr Leben im Straßenverkehr verloren. Dies entspreche einem Anteil von 24 Prozent an den Verkehrstoten. Der Bevölkerungsanteil älterer Menschen betrage dagegen nur rund 17 Prozent. Die Steigerung der Getöteten sei primär dadurch bedingt, dass mehr Senioren als Pkw-Fahrer verstorben seien (2005: 47; 2004: 34). Rech wies auf die dennoch bestehenden Hauptgefahren für die Senioren hin: „Zwei Drittel der getöteten Senioren verunglückte als Radfahrer, Fußgänger oder Mitfahrer.“ Allerdings erfordere die demografische Entwicklung rasches Handeln. Mit einem wachsenden Bevölkerungsanteil steige auch der Anteil mobiler Senioren. „Wir wollen die Teilnahme der älteren Menschen am Straßenverkehr nicht beschränken, sondern deren Mobilität auf eine sichere Basis stellen“, umschrieb Rech das Ziel der kommenden Jahre. Dieses Thema werde mit verschiedenen Projekten angegangen. Dabei werde die Mobilität unter gesundheitlichen Aspekten genauso behandelt wie verkehrspräventive Gesichtspunkte. Zusatzinformationen: Weitere Informationen und Tipps rund um das Thema Verkehrssicherheit finden Sie im Internet unter www.gib-acht-im-verkehr.de oder unter www.polizei-bw.de. Quelle: Innenministerium“