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Dehnfugenbrand vom 24.06. bis 28.06.04

4. Juli 2004 | Von

Bewohner eines Reihenhauses im Holzweg meldeten der Feuerwehr in Weinheim gegen 22.15 Uhr einen undefinierbaren Geruch im Gebäude und vermuteten einen Kaminbrand. Die alarmierten Einsatzkräfte begaben Bewohner eines Reihenhauses im Holzweg meldeten der Feuerwehr in Weinheim gegen 22.15 Uhr einen undefinierbaren Geruch im Gebäude und vermuteten einen Kaminbrand. Die alarmierten Einsatzkräfte begaben sich gemäß Alarm- und Ausrückordnung für das Alarmierungsstichwort „Kaminbrand“ zur Einsatzstelle. Die Erkundung durch den Einsatzleiter ergab, dass es sich um einen Kaminbrand handeln könnte, da er im Bereich des Kamins eine Erwärmung der Wohnungswand feststellen konnte. Im Kamin selber deutete jedoch nichts auf einen Kaminbrand hin. Zur Absicherung wurde ein Schornsteinfeger zur Einsatzstelle beordert, der sich bereits auf einem der nachrückenden Fahrzeuge befand. Des weiteren wurde eine Wärmebildkamera von der Abt. Stadt angefordert. Der Schornsteinfeger bestätigte die Vermutung, dass es sich nicht um einen Kaminbrand handelte. Die Begutachtung mit der Wärmebildkamera verschaffte dem Einsatzleiter Klarheit über die vorliegende Situation. Im Bereich des Wohnzimmers und des Treppenhauses des Reihenhauses wurde eine starke Erwärmung der Wände festgestellt. Daraufhin wurde die Dehnfuge zwischen den beiden aneinander gebauten Häuser auf der Rückseite des Gebäudes mit Brechmitteln geöffnet und es konnte Rauchaustritt festgestellt werden. Die ersten Löschansätze wurden mit einer Hochdruckanlage des Vorausfahrzeuges über die geöffnete Dehnfuge im Rückbereich durchgeführt und zeigten bis zu einer Tiefe von ca. 1,5 Meter Wirkung. Da sich die Erwärmung auf eine Länge von ca. 6 Meter belief wurden die weiteren Maßnahmen mit dem mittlerweile alarmierten Stadtbrandmeister abgesprochen. Man entschied sich, die Werkfeuerwehr Freudenberg mit einem Universallöschfahrzeug (ULF) zum Einbringen von Kohlendioxyd (CO2) in die Dehnfuge zu alarmieren. Für das Einbringen des COs wurden mit einer Hilti ca. 4 cm große Löcher von der Innenwand des Hauses bis zur Dehnfuge gebohrt und die geöffnete Dehnfuge im Rückbereich mit Schlauchmaterial weitestgehend abgedichtet, damit das CO2 nicht gleich wieder entweichen kann. Um den Löschmittel eine Wirkzeit zu geben wurde der Einsatz gegen 04:00 Uhr unterbrochen und um 06:00 Uhr und 09:00 Uhr mit einer Brandnachschau fortgesetzt. Die Brandschau ergab, dass die Erwärmung im bereich des Wohnzimmers weitestgehend zurückgegangen ist, im Bereich des Treppenhauses aber weiter eine erhöhte Temperatur feststellbar war. Gegen 18:00 sollte eine weitere Nachschau neue Erkenntnisse liefern, was jedoch durch einen Anruf der Bewohner bereits um 17:00 Uhr zu einem weiteren Einsatz von Kräften der Feuerwehr führte. Die Temperatur im Treppenhaus erhöhte sich für die Bewohner merklich und es wurde beschlossen, durch weitere Bohrungen Wasser zum Löschen einzusetzen. Bei diesem Einsatz wurde auf ein Lanzenlöschgerät und ein FogNail der Berufsfeuerwehr Mannheim zurückgegriffen. Da die Lanze einen zu großen Durchmesser für die Dehnfuge hatte wurde über einen Feuerwehrmann eine weitere Lanze von seinem Arbeitgeben organisiert, mit der ein Vordringen bis zu notwendigen Tiefe erreicht wurde. Auch dieser Einsatz wurde nach dem Einbringen und dem Aufnehmen des Wasser im Kellerbereich unterbrochen, damit sich eine Veränderung abzeichnen konnte. Am dritten Tag gegen 11:00 Uhr wurde die Einsatzstelle durch den Stadtbrandmeister und dem Abteilungskommandanten erneut begutachtet und es konnten keine weiteren Wärmestellen mehr ausgemacht werden. Die telefonisch benachrichtigten Kameraden bauten das Einsatzgerät vor Ort ab und verbrachten es wieder in das Gerätehaus. Gegen 21:00 Uhr meldeten sich die Hausbesitzer jedoch erneut per Telefon und berichteten weitere Erwärmungen. Der Abteilungskommandant begab sich zur Einsatzstelle und stellte fest, dass an einer weiteren Stelle im Bereich des Wohnzimmers eine Erwärmung stattgefunden hat. Er lies daraufhin weitere Kameraden per Telefon benachrichtigen, die mit dem Löschgerät erneut die Einsatzstelle anfuhren. Es wurde über die Löschlanze weiteres Wasser im Bereich der Erwärmung zugeführt und das im Keller austretende Wasser wurde mit Wassersaugern erneut aufgenommen. Auf Grund der mittlerweile gewonnenen Fakten über den Bau beschloss der Abteilungskommandant keine weiteren Löschmaßnahmen mit Wasser durchzuführen, wenn sich weitere Erwärmungen in horizontaler Lage auftreten. Die Hausbesitzer wurden über den Entschluss informiert und gebeten, sich bei Ausbreitung der Wärme in Richtung Zimmerdecke erneut zu melden. Da bei der Wassergaben festgestellt wurde, dass das Wasser auf dem Kamin im Keller austritt wurde zusätzlich ein Kaminfeger mit einer Kamera zur Einsatzstelle beordert, der im Bereich der Bodenplatte des Erdgeschosses offene Fugen im Kamin entdeckte. Dies Tatsachen wurden am darauffolgenden Tag dem Vertreter der Versicherung mitgeteilt. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich der Einsatz über insgesamt fünf Tage ausgeweitet hat und die Feuerwehr 608 Personenstunden im Einsatz war. Über die Höhe des Sachschaden können keine Angaben gemacht werden, da der Feuerwehr keine Informationen über die durchzuführenden Arbeiten vorliegen.