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Zwei Männer steckten bei einem Brand im Fahrstuhl fest

25. Juli 2009 | Von
Feuerwehr Weinheim Kellerbrand Naturin

Feuerwehr Weinheim Kellerbrand NaturinBei Weinheims Wursthüllenhersteller Naturin fing ein Verteilerkasten Feuer – Vier Mitarbeiter wurden verletzt – Der Sachschaden liegt laut Polizei bei rund 50 000 Euro. Am frühen Morgen des vergangen Donnerstags blieben zwei Mitarbeiter des Wurstpellenherstellers Naturin in Weinheim während eines Brandes in einem Aufzug stecken. Beide erlitten Rauchgasvergiftungen, zwei weitere Kollegen wurden ebenfalls verletzt. Kurz nach sieben Uhr Donnerstag Morgen. Zwei Mitarbeiter der Naturin GmbH stehen im Aufzug. Plötzlich bleibt er stecken. Und dann wabert langsam Rauch unter der Fahrstuhltür in die Kabine hinein. Mit Rauchgasvergiftungen werden die beiden Männer später ins Krankenhaus eingeliefert, einer der beiden hat einen Schock erlitten. Insgesamt vier Mitarbeiter im Alter von 22 bis 49 Jahren wurden gestern bei einem Brand auf dem Gelände des Weinheimer Wursthüllenherstellers Naturin verletzt: Neben den beiden im Fahrstuhl waren zwei weitere betroffen, die gerade in der Nähe eines Verteilerkastens arbeiteten, als es darin zu einem Kurzschluss kam. Die Polizei vermutet, dass aus einer lecken Leitung Wasser in den Kasten eingedrungen war und so den Brand ausgelöst hatte. Auch die umliegende Verkabelung fing Feuer, wie Naturin Geschäftsführer Bertram Trauth erklärte. Das führte zu einem kompletten Stromausfall, weswegen auch der Aufzug stecken blieb. Die Eingeschlossenen hatten Glück im Unglück: Zufällig war eine Fachfirma vor Ort, die direkt eingriff. Sie flexte die Türen des Fahrstuhls auf und befreite die gefangenen Männer. Die Betriebssanitäter betreuten die Verletzten, und parallel rückten Freiwillige Feuerwehr sowie die Werksfeuerwehren von Naturin und Freudenberg an, die das Gebäude nach weiteren Personen durchsuchten. Betroffen war laut Trauth der Bereich für die nichtessbaren Collagenhüllen. Er konnte noch keine Angaben zum Sachschaden machen, die Polizei schätzte ihn auf 50 000 Euro. Der Brand hat sich gleich dreifach ausgewirkt: Kabel und Technik wurden zerstört, in deren Folge stehen erst einmal die Maschinen und damit die Produktion still. Zudem muss gelagerte Ware weggeworfen werden, weil sie eingeräuchert wurde. Und dann steht noch die Reinigung an. „Eine erste Analyse zeigte, dass die gesamte Rohwarenherstellung und -aufbereitung weiterhin voll funktionsfähig sind. DesWeiteren ist der Produktionsbereich der essbaren Collagenhüllen nicht betroffen“, schrieb die Unternehmensleitung in einer Pressemitteilung. Das bedeutet, dass nur einer von drei Produktionsteilen beschädigt wurde. Mitte nächster Woche soll die Produktion dort wieder aufgenommen werden. Für die anderen Mitarbeiter habe keine Gefahr bestanden, sagte Trauth. Rund 250 Angestellte arbeiteten zur Zeit des Kurzschlusses im Werk, ein Drittel im betroffenen Produktionsbereich. „Die Zusammenarbeit der drei Wehren hat hervorragend funktioniert“, so Trauth. Nach einer halben Stunde hatten die Feuerwehrmänner den Brand unter Kontrolle. Dem schloss sich eine systematische Rauchabsaugung an. Rund 70 Einsatzkräfte waren vor Ort. Erste Luftmessungen hatten nach Angaben der Polizei keine erhöhten Schadstoffwerte ergeben. Naturin gehört zu den weltweit führenden Unternehmen auf dem Gebiet der Herstellung von Wursthüllen. Es hat seinen Sitz in Weinheim und ist ein Unternehmen der Viscofan Group. Deren Spezialität sind Collagen_ und Kunststoffhüllen sowie so genannte Schäldärme. Die Viscofan Group ist in mehr als 100 Ländern der Welt vertreten. Artikel Rhein Neckar Zeitung vom 24. Juli 2009