Der Wald das unbekannte Wesen
11. Juni 2009 | Von Feuerwehr Weinheim
Dieser Tage fand eine Objektbegehung der besonderen Art statt. Während sonst Industriebetriebe und öffentliche Gebäude auf dem Begehungsplan stehen, ging es dieses mal in den Wald. Herr Stähle vom Forstamt Weinheim führte die Gruppe und gab nützliche Tipps, die bei einem Einsatz im Wald zu berücksichtigen sind. Das Ziel war der Exotenwald, aber auch die restliche Weinheimer Waldfläche. Auf den rund 60 Hektar des Weinheimer Exotenwald stehen über 150 verschiedene Arten, zusammengetragen aus der ganzen Welt. Zu den höchsten und ältesten Bäumen gehören die Mammutbäume. Sie wurden hier vor über 130 Jahren gepflanzt und sind inzwischen um die 55 Meter hoch. Gerade die Mammutbäume führten vor einigen Jahren zu einem ungewöhnlichen Einsatz für die Weinheimer Feuerwehr. In einer Rettungsaktion und durch die Unterstützung der Weinheimer Stadtwerke konnten die Bäume nach monatelanger Trockenheit über Wochen bewässert und dadurch gerettet werden. Bei der Begehung wurden natürlich auch verschiedene Zufahrtswege und bestimmte Punkte zur Orientierung angefahren. Der Wald ist zum einen ein Erholungs- und Freizeitgebiet und dient zum anderen auch als Arbeitsplatz von Forstarbeitern. Bei Aktivitäten im Wald wie bei Arbeit, Erholung und Sport können sich Unfälle ereignen. In solchen Fällen stellt sich dem Rettungsdienst und der Feuerwehr oft die Frage, wo sich die Unfallstelle genau befindet und wie man zu dieser gelangen kann. Aus diesem Grund gibt es sogenannte Rettungspunkte im Wald, die auch bei der Leitstelle mit Koordinaten hinterlegt sind. Mit Hilfe der Rettungspunkte ist es sehr schnell möglich, die Einsatzstelle zu lokalisieren. Dadurch ist es den Einsatzkräften möglich, eine zeitnahe Versorgung des Patienten zu gewährleisten. Denn oft zählt hier jede Minute. Ist bei Notfällen im Wald oder in der freien Flur ein Rettungspunkt in der Nähe vorhanden, sollte dieser bei der Notfallmeldung immer mit angegeben werden. Sollte sich der Notfall nicht direkt am Rettungspunkt ereignet haben, was in den seltensten Fällen der Fall sein dürfte, so muss auf jeden Fall eine Person bei dem Rettungspunkt verbleiben, um die Einsatzkräfte entsprechend einweisen zu können. Herr Stähle bot den Abteilungen an, noch mal gesonderte Objektbegehungen durchzuführen um auf die Besonderheiten genauer einzugehen. Die Feuerwehr Weinheim bedankt sich bei Herrn Stähle für die sehr interessante Führung und hofft, dass der Weinheimer Wald auch in Zukunft vor größeren Waldbränden verschont bleibt.